Geschichte

Auch die Ägypter kannten das Tätowieren! Anscheinend waren die damaligen Motive den Nubiern entliehen. Sie setzten sich aus Punkten und Strichen in blauschwarzer Farbe zusammen. Die Tätowierungen sollten die Fortpflanzungsfähigkeit der Verstorbenen im Jenseits sichern. Im Januar 1923 wurde das Interesse am Grab von König Tutenchamuns durch die Entdeckung einer tätowierten Prinzessin in einer Gruft bei Luxor verdrängt. Die königliche Dame war anscheinend eine der Schönheiten der elften Dynastie Thebens. Also ungefähr aus der Zeit 2000 v. Chr.! Obwohl heute bei den Christen das Tätowieren diskriminiert wird, muss hier deutlich gesagt werden, dass auch schon die ersten Christen sich tätowierten. Es waren christliche Symbole und Zeichen, die die ersten Christen schmückten!

Im Jahre 1578 stieß der Arktisforscher Sir Martin Frobisher auf der Suche nach der Nordwestpassage auf eine Eskimofrau, die auf Wangen, Kinn und Stirn feine blaue Punktmuster trug. Es war James Cook, der die Tätowierung in Europa bekannt machte. Cook brachte im Jahre 1774 einen tätowierten Polynesier Namens Omai nach London. Er verbreitete auch den Gebrauch des Wortes Tattoo.

Bevor sich das Christentum ausbreitete, war das Tätowieren ein weitverbreiteter Stammesbrauch. Er wurde von den Pikten und Kelten der britischen Inseln praktiziert, von den Ainu Südostasiens und Japans, den Eingeborenen Amerikas und den Polynesiern des Südpazifiks. Die afrikanischen Stämme bevorzugten wegen ihrer dunklen Hautfarbe die Narbenzeichnung. In all diesen Kulturen gehörte die Tätowierung in einen symbolischen Zusammenhang mit Zeugung, Geburt und Tod und wurde von allen verstanden und zelebriert.

Die Christen konnten sich nicht mit dem Tätowieren anfreunden. Sie betrachteten es als Blasphemie und als heidnischen Brauch. Ein Beleg dafür ist das Konzil von Calcuth in Northtumberland von 787, auf dem ausdrücklich alle Formen des Tätowierens verboten wurden. Während der nächsten 1000 Jahre wurden immer wieder ähnliche Verfügungen erlassen.

Im Kanton Bern ( Schweiz ), war das Tätowieren bis Ende 1996 offiziell verboten! Ein Gesetz nannte diese sogar Körperverstümmelung. Da nun in unserer modernen Zeit solches endlich der Vergangenheit angehört, kann sich das Tätowieren auch hier wieder als Kult und Kunst etablieren.

Etymologie

Sowohl das deutsche Wort 'tätowieren' als auch das englische 'Tattoo' haben ihren Ursprung im Tahiti-Wort tatau. Dieses Wort hat sich vermutlich lautmalerisch aus dem Geräusch entwickelt, das beim Schlagen auf den in Polynesien traditionell benutzten Tätowierkamm entsteht. In der englischen Militärsprache gab es ein gleichlautendes Wort schon seit der Mitte des 17. Jahrhunderts, es bezeichnet bis heute den Zapfenstreich. In England wurde der Begriff tattow neben dem zunächst gebräuchlichen tattaw verwendet, der sich dann zu tattoo umbildete und heute ausschließlich benutzt wird. Berücksichtigt man nun weiterhin, dass es in England zunächst überwiegend Soldaten waren, die sich tätowieren ließen, erscheint diese Umformung des Wortes schlüssig. 

Quelle: www.Wikipedia.de