Die 10 häufigsten Fragen zu Tätowierungen ...

1. Ab wann darf ich mich tätowieren lassen?

Tätowieren ist streng genommen eine Form von Körperverletzung, die natürlich straffrei bleibt, solange das Einverständnis des Kunden vorliegt, sofern dieser volljährig ist, sprich das 18. Lebensjahr vollendet hat. Manche Tätowierer tätowieren auch schon Jugendliche ab 16, wenn ein Einverständnis der Eltern vorliegt; dabei bewegen sie sich aber juristisch auf dünnem Eis, beispielsweise falls ein Elternteil zustimmt, der andere das Tattoo aber ablehnt, oder falls eine elterliche Einverständniserklärung gefälscht wurde. Ohnehin ist es in jedem Fall sinnvoll, mit einer Tätowierung bis zur Volljährigkeit zu warten, da Teenager zu raschen Stil- und Geschmacksänderungen neigen, und eine so endgültige Entscheidung wie die für ein Tattoo nun mal ein gewisses Maß an geistiger Reife voraussetzt.

2. Was kostet ein Tattoo?

Eine häufig gestellte Frage, die so nicht zu beantworten ist; ebenso gut könnte man fragen, wie viel ein rotes Auto kostet. Der Preis ist abhängig von der Größe des Tattoos, dem individuellen Stundensatz des Tätowierers, der für das Tattoo benötigten Zeit usw. usf. Ein Tätowierer wird erst dann eine einigermaßen präzise Angabe über den Preis machen können, wenn er weiß, welches Motiv in welcher Größe auf welche Körperstelle gestochen werden soll, wie detailliert es sein soll und ob es farbig oder schwarz/weiß sein soll.

3. Gibt es Tattoos, die nach ein paar Jahren wieder verschwinden?

Sogenannte »Bio-Tattoos« oder »Temptoos« werden häufig in Kosmetik-Studios angeboten. Angeblich sollen diese »temporären Tattoos« nach einigen Jahren wieder völlig verblassen. Der Behauptung solcher »Bio-Tätowierer«, dass die »Temptoos« durch den natürlichen Erneuerungsprozeß der Haut nach und nach verschwinden sollen, wird aber von Hautärzten heftig widersprochen. Aus medizinischer Sicht gilt es als unmöglich, dass ein Hautbild auf diese Art verschwindet. Den Tattoo-Experten von TattooStyle und Tätowier Magazin ist auch bis heute kein einziger Fall bekannt, in dem ein sogenanntes »Bio-Tattoo« oder »Temptoo« tatsächlich wieder rückstandslos verschwunden ist! Die Idee vom Hautbild für eine begrenzte Zeit ist also nur ein schöner Traum – oder eine clevere Geschäftsidee …

4. Kann man Tattoos wieder loswerden?

Man kann kleine bis mittelgroße Tätowierungen durch Laserbehandlung wieder entfernen lassen. In einer guten Laserklinik hinterlässt eine solche Behandlung keine Narben. Durch Kombination von Rubin-Laser und Nd-Yag-Laser lassen sich sowohl einfarbige Amateur-Tattoos wie auch farbige Profi-Tätowierungen entfernen. Dennoch ist der Laser kein Wundermittel, mit dem man nach Lust und Laune ungeliebte Mode-Tattoos wieder loswerden kann. Die Behandlung ist teuer, schmerzhaft und kann je nach Beschaffenheit des Tattoos sehr langwierig sein. Es ist auch möglich, ein altes, dunkles Tattoo durch den Laser aufzuhellen, um die betroffene Hautstelle erneut tätowieren zu können. Adressen von Laserkliniken erhält man beim Hautarzt.

5. Sind allergische Reaktionen auf Tattoofarben möglich?

Da der menschliche Körper theoretisch auf eine nahezu unbegrenzte Vielzahl von Dingen wie Gräserpollen, Erdnüsse, Nickel, Latex und vieles mehr allergisch reagieren kann, sind natürlich auch allergische Reaktionen auf Tattoo-Farben nicht ausgeschlossen. In der Praxis sind solche Reaktionen aber extrem selten. Allergien wurden in Ausnahmefällen auf Tattoo-Farbstoffe beobachtet, die Rot und Gelb enthalten. Heutzutage werden hochwertige Tattoo-Farben jedoch auf mögliche allergene Stoffe getestet, wobei nichts desto trotz eines minimalen Restrisikos einer unerwünschten Reaktion des Körpers nie völlig ausgeschlossen werden kann.

6. Gibt es schmerzlose Tattoos?

Der Prozess des Tätowierens ist grundsätzlich mehr oder minder schmerzhaft, wobei jeder eine andere Schmerztoleranz hat. Was einer als leicht unangenehm empfindet, ist für einen anderen schon unerträglich schmerzhaft. Der Grad der Schmerzempfindung hängt auch von der Technik des Tätowierers, der Art der Nadeln und der tätowierten Körperstelle sowie der körperlichen Konstitution ab. Darum besteht für extrem schmerzempfindliche Personen die Möglichkeit, die Haut vor dem Tätowieren mit dem lokalen Hautanästhetikum »EMLA« (rezeptfrei in Apotheken erhältlich) zeitweise zu betäuben. Die Wirkdauer dieser Creme ist individuell sehr unterschiedlich; bei manchen wirkt sie bis zu zwei Stunden, bei anderen gerade mal zwanzig Minuten. Die Haut ist für die Dauer der Wirkung nahezu schmerzunempfindlich. In manchen Fällen wurde jedoch beobachtet, dass mit »EMLA« behandelte Haut Tätowierfarbe schlechter annimmt, was zu Qualitätsverlusten bei der Tätowierung führen kann. Zudem muss beachtet werden, dass »EMLA« ein Arzneimittel ist, das Nebenwirkungen haben kann.

7. Kann man sich beim Tätowieren mit Krankheiten infizieren?

Wenn Hygieneregeln nicht beachtet werden, ist es möglich, beim Tätowieren Krankheitskeime wie zum Beispiel Hepatitis-Viren oder auch HI-Viren, den Erregern der Immunschwäche AIDS, von einem Kunden auf den nächsten zu übertragen. Deshalb sollte man sich vor dem Tätowieren vergewissern, dass der Tätowierer über ein geprüftes Sterilisationsgerät verfügt, mit Latexhandschuhen arbeitet und darauf achtet, dass Sprühflaschen, Trafoknöpfe u.ä. – all die Gegenstände, die während des Tätowierens angefasst werden (dazu kann auch das Telefon zählen) – mit Folie abgeklebt sind. Ebenfalls wichtig: Beim Nachfüllen der Einmal-Farbtöpfchen darf die Spitze der Farbflasche nicht mit dem Inhalt des Farbtöpfchens in Berührung kommen! Wenn alle Hygiene-Regeln eingehalten werden, ist eine Übertragung von Krankheiten, genauso wie beim Zahnarzt oder im Krankenhaus, ausgeschlossen.

8. Was muss ich nach dem Tätowieren beachten?

Jeder Tätowierer hat sein eigenes »Rezept« für die Nachbehandlung. Grundsätzlich ist es aber am wichtigsten zu gewährleisten, dass der Wundschorf der sich einige Tage nach dem Tätowieren bildet, von selbst abfallen kann. Er darf keinesfalls abgekratzt werden und darf auch nicht durch Duschen, Sauna oder starkes Schwitzen beim Sport aufgeweicht werden. Durch Beschädigung des Wundschorfs kann Farbe verloren gehen, es entstehen »Löcher« im Tattoo, die nachgestochen werden müssen. Wenn du eine Wundsalbe benutzen willst, sprich vorher mit deinem Tätowierer, denn nicht jede Salbe eignet sich zur Pflege von Tätowierungen! Auch nachdem das Tattoo abgeheilt ist, empfiehlt es sich, es im Sommer stets mit Sonnencreme einzucremen. So wird ein Ausbleichen verhindert, und das Tattoo behält seine Farbintensität und Schärfe.

9. Verzieht sich ein Tattoo, wenn ich durch Bodybuilding dickere
    Arme bekomme?

Natürlich würde sich ein Oberarm-Tattoo verziehen, wenn sich der Armumfang durch intensives Training oder auch durch starke Gewichtszunahme bei fettreicher Ernährung extrem vergrößern würde, z.B. in einer Größenordnung von ursprünglich 30 cm auf 45 cm. Eine derartige Zunahme an Muskelmasse ist aber nur durch intensivstes Training zu erreichen; die Ergebnisse, die ein »normal« Trainierender im Freizeitsport erreichen kann, werden sich aber nicht so dramatisch auswirken, dass sich ein Tattoo dadurch merklich verzieht. Es kommt auch auf das tätowierte Motiv an; bei einem sehr grafischen Muster wie einem Marquesesas-Tribal wird eine Zu- oder Abnahme des Armumfangs deutlicher zu sehen sein als beispielsweise bei einem geschwungenen Drachenmotiv.

10. Kann man Narbengewebe übertätowieren?

Es ist durchaus möglich, Narbengewebe zu tätowieren, um so von hässlichen Narben abzulenken oder diese etwas zu kaschieren. Allerdings verhält sich Narbengewebe anders als normale Haut, abhängig davon ob es eher weich oder hart, eher wulstig oder flach ist. Du solltest dir auf alle Fälle einen Tätowierer suchen, der bereits etwas Erfahrung mit dem Tätowieren von Narben gesammelt hat.

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