Tattoos

Eine Tätowierung (wissenschaftlich auch Tatauierung, umgangssprachlich (engl.) Tattoo) ist ein Motiv, das mit Tinte oder anderen Farbmitteln in die Haut eingebracht wird. Dazu wird die Farbe in der Regel von einem Tätowierer mit Hilfe einer Tätowiermaschine durch eine oder mehrere Nadeln (je nach gewünschtem Effekt) in die zweite Hautschicht gestochen und dabei ein Bild oder Text gezeichnet. Heute stellt die Tätowierung beim Menschen eine Form der Körpermodifikation dar, bei Tieren eine Kennzeichnung (Tierkennzeichnung) zur Identifikation.

Quelle: www.wikipedia.de

Die 10 häufigsten Fragen zu Tätowierungen

1. Ab wann darf ich mich tätowieren lassen?

Tätowieren ist streng genommen eine Form von Körperverletzung, die natürlich straffrei bleibt, solange das Einverständnis des Kunden vorliegt, sofern dieser volljährig ist, sprich das 18. Lebensjahr vollendet hat. Manche Tätowierer tätowieren auch schon Jugendliche ab 16, wenn ein Einverständnis der Eltern vorliegt; dabei bewegen sie sich aber juristisch auf dünnem Eis, beispielsweise falls ein Elternteil zustimmt, der andere das Tattoo aber ablehnt, oder falls eine elterliche Einverständniserklärung gefälscht wurde. Ohnehin ist es in jedem Fall sinnvoll, mit einer Tätowierung bis zur Volljährigkeit zu warten, da Teenager zu raschen Stil- und Geschmacksänderungen neigen, und eine so endgültige Entscheidung wie die für ein Tattoo nun mal ein gewisses Maß an geistiger Reife voraussetzt.

2. Was kostet ein Tattoo?

Eine häufig gestellte Frage, die so nicht zu beantworten ist; ebenso gut könnte man fragen, wie viel ein rotes Auto kostet. Der Preis ist abhängig von der Größe des Tattoos, dem individuellen Stundensatz des Tätowierers, der für das Tattoo benötigten Zeit usw. usf. Ein Tätowierer wird erst dann eine einigermaßen präzise Angabe über den Preis machen können, wenn er weiß, welches Motiv in welcher Größe auf welche Körperstelle gestochen werden soll, wie detailliert es sein soll und ob es farbig oder schwarz/weiß sein soll.

3. Gibt es Tattoos, die nach ein paar Jahren wieder verschwinden?

Sogenannte »Bio-Tattoos« oder »Temptoos« werden häufig in Kosmetik-Studios angeboten. Angeblich sollen diese »temporären Tattoos« nach einigen Jahren wieder völlig verblassen. Der Behauptung solcher »Bio-Tätowierer«, dass die »Temptoos« durch den natürlichen Erneuerungsprozeß der Haut nach und nach verschwinden sollen, wird aber von Hautärzten heftig widersprochen. Aus medizinischer Sicht gilt es als unmöglich, dass ein Hautbild auf diese Art verschwindet. Den Tattoo-Experten von TattooStyle und Tätowier Magazin ist auch bis heute kein einziger Fall bekannt, in dem ein sogenanntes »Bio-Tattoo« oder »Temptoo« tatsächlich wieder rückstandslos verschwunden ist! Die Idee vom Hautbild für eine begrenzte Zeit ist also nur ein schöner Traum – oder eine clevere Geschäftsidee …

4. Kann man Tattoos wieder loswerden?

Man kann kleine bis mittelgroße Tätowierungen durch Laserbehandlung wieder entfernen lassen. In einer guten Laserklinik hinterlässt eine solche Behandlung keine Narben. Durch Kombination von Rubin-Laser und Nd-Yag-Laser lassen sich sowohl einfarbige Amateur-Tattoos wie auch farbige Profi-Tätowierungen entfernen. Dennoch ist der Laser kein Wundermittel, mit dem man nach Lust und Laune ungeliebte Mode-Tattoos wieder loswerden kann. Die Behandlung ist teuer, schmerzhaft und kann je nach Beschaffenheit des Tattoos sehr langwierig sein. Es ist auch möglich, ein altes, dunkles Tattoo durch den Laser aufzuhellen, um die betroffene Hautstelle erneut tätowieren zu können. Adressen von Laserkliniken erhält man beim Hautarzt.

5. Sind allergische Reaktionen auf Tattoofarben möglich?

Da der menschliche Körper theoretisch auf eine nahezu unbegrenzte Vielzahl von Dingen wie Gräserpollen, Erdnüsse, Nickel, Latex und vieles mehr allergisch reagieren kann, sind natürlich auch allergische Reaktionen auf Tattoo-Farben nicht ausgeschlossen. In der Praxis sind solche Reaktionen aber extrem selten. Allergien wurden in Ausnahmefällen auf Tattoo-Farbstoffe beobachtet, die Rot und Gelb enthalten. Heutzutage werden hochwertige Tattoo-Farben jedoch auf mögliche allergene Stoffe getestet, wobei nichts desto trotz eines minimalen Restrisikos einer unerwünschten Reaktion des Körpers nie völlig ausgeschlossen werden kann.

6. Gibt es schmerzlose Tattoos?

Der Prozess des Tätowierens ist grundsätzlich mehr oder minder schmerzhaft, wobei jeder eine andere Schmerztoleranz hat. Was einer als leicht unangenehm empfindet, ist für einen anderen schon unerträglich schmerzhaft. Der Grad der Schmerzempfindung hängt auch von der Technik des Tätowierers, der Art der Nadeln und der tätowierten Körperstelle sowie der körperlichen Konstitution ab. Darum besteht für extrem schmerzempfindliche Personen die Möglichkeit, die Haut vor dem Tätowieren mit dem lokalen Hautanästhetikum »EMLA« (rezeptfrei in Apotheken erhältlich) zeitweise zu betäuben. Die Wirkdauer dieser Creme ist individuell sehr unterschiedlich; bei manchen wirkt sie bis zu zwei Stunden, bei anderen gerade mal zwanzig Minuten. Die Haut ist für die Dauer der Wirkung nahezu schmerzunempfindlich. In manchen Fällen wurde jedoch beobachtet, dass mit »EMLA« behandelte Haut Tätowierfarbe schlechter annimmt, was zu Qualitätsverlusten bei der Tätowierung führen kann. Zudem muss beachtet werden, dass »EMLA« ein Arzneimittel ist, das Nebenwirkungen haben kann.

7. Kann man sich beim Tätowieren mit Krankheiten infizieren?

Wenn Hygieneregeln nicht beachtet werden, ist es möglich, beim Tätowieren Krankheitskeime wie zum Beispiel Hepatitis-Viren oder auch HI-Viren, den Erregern der Immunschwäche AIDS, von einem Kunden auf den nächsten zu übertragen. Deshalb sollte man sich vor dem Tätowieren vergewissern, dass der Tätowierer über ein geprüftes Sterilisationsgerät verfügt, mit Latexhandschuhen arbeitet und darauf achtet, dass Sprühflaschen, Trafoknöpfe u.ä. – all die Gegenstände, die während des Tätowierens angefasst werden (dazu kann auch das Telefon zählen) – mit Folie abgeklebt sind. Ebenfalls wichtig: Beim Nachfüllen der Einmal-Farbtöpfchen darf die Spitze der Farbflasche nicht mit dem Inhalt des Farbtöpfchens in Berührung kommen! Wenn alle Hygiene-Regeln eingehalten werden, ist eine Übertragung von Krankheiten, genauso wie beim Zahnarzt oder im Krankenhaus, ausgeschlossen.

8. Was muss ich nach dem Tätowieren beachten?

Jeder Tätowierer hat sein eigenes »Rezept« für die Nachbehandlung. Grundsätzlich ist es aber am wichtigsten zu gewährleisten, dass der Wundschorf der sich einige Tage nach dem Tätowieren bildet, von selbst abfallen kann. Er darf keinesfalls abgekratzt werden und darf auch nicht durch Duschen, Sauna oder starkes Schwitzen beim Sport aufgeweicht werden. Durch Beschädigung des Wundschorfs kann Farbe verloren gehen, es entstehen »Löcher« im Tattoo, die nachgestochen werden müssen. Wenn du eine Wundsalbe benutzen willst, sprich vorher mit deinem Tätowierer, denn nicht jede Salbe eignet sich zur Pflege von Tätowierungen! Auch nachdem das Tattoo abgeheilt ist, empfiehlt es sich, es im Sommer stets mit Sonnencreme einzucremen. So wird ein Ausbleichen verhindert, und das Tattoo behält seine Farbintensität und Schärfe.

9. Verzieht sich ein Tattoo, wenn ich durch Bodybuilding dickere Arme bekomme?

Natürlich würde sich ein Oberarm-Tattoo verziehen, wenn sich der Armumfang durch intensives Training oder auch durch starke Gewichtszunahme bei fettreicher Ernährung extrem vergrößern würde, z.B. in einer Größenordnung von ursprünglich 30 cm auf 45 cm. Eine derartige Zunahme an Muskelmasse ist aber nur durch intensivstes Training zu erreichen; die Ergebnisse, die ein »normal« Trainierender im Freizeitsport erreichen kann, werden sich aber nicht so dramatisch auswirken, dass sich ein Tattoo dadurch merklich verzieht. Es kommt auch auf das tätowierte Motiv an; bei einem sehr grafischen Muster wie einem Marquesesas-Tribal wird eine Zu- oder Abnahme des Armumfangs deutlicher zu sehen sein als beispielsweise bei einem geschwungenen Drachenmotiv.

10. Kann man Narbengewebe übertätowieren?

Es ist durchaus möglich, Narbengewebe zu tätowieren, um so von hässlichen Narben abzulenken oder diese etwas zu kaschieren. Allerdings verhält sich Narbengewebe anders als normale Haut, abhängig davon ob es eher weich oder hart, eher wulstig oder flach ist. Du solltest dir auf alle Fälle einen Tätowierer suchen, der bereits etwas Erfahrung mit dem Tätowieren von Narben gesammelt hat.

Tattoo-Pflege

Nach dem Tätowieren kann es zu leichten Blutungen kommen, bzw. können Rötungen und Schwellungen auftreten. 

Bei jeder Wunde besteht die Gefahr einer Infektion! Deshalb ist nach dem Tätowieren Sauberkeit und Reinigung der tätowierten Stelle von großer Wichtigkeit. Die Heilung des Tattoos dauert mehrere Wochen. In dieser Zeit sollten alle Infektionsquellen gemieden werden. Auch Schwimmen, Sonnenbaden, Solarium- und Saunabesuche und das Tragen enger Kleidung gehört dazu. 

Zur täglichen Pflege sollte die tätowierte Hautstelle 2-4 mal mit warmen Wasser gewaschen und danach mit BEPANTHEN-Salbe sparsam eingecremt werden.

Die Salbe ist antibakteriell und bewirkt, dass die gereizte Haut geschmeidig bleibt und nicht verschorft.

Auf andere Salben und Öle sollte nicht zurück gegriffen werden, da diese nicht die gewünschte Wirkung erzielen.

Sollte es trotz der oben genannten Maßnahmen zu starken Schmerzen, extremen Schwellungen, Rötungen oder anderen Zeichen einer Infektion kommen, ist umgehend ein Arzt aufzusuchen.

Tattoo-Farben: was sollte man darüber wissen!

Unsere Tattoofarben sind nach strengsten Testmethoden geprüft und entsprechen den vom Gesetzgerber geforderten Kriterien. Testberichte über unsere Farben sind vor Ort in unserem Studio erhältlich. 

Noch bis in die 70´er Jahre haben diverse Tätowierer zum Teil mit Farben gearbeitet, die Schwermetallverbindungen enthielten und somit ungesund waren. Zum Beispiel Rot bestand teilweise aus Quecksilbersulfid oder Zinnober. Für Grün wurde teilweise Chromdioxid benutzt. Diese Farben waren zwar sehr lichtbeständig und dauerhaft, konnten jedoch negative körperliche Folgen haben. Heutzutage bestehen die bunten Farben zumeist aus hochwertigen synthetischen Pigmenten, welche sehr brillant in der Haut zur Geltung kommen und ungiftig sind. Ausnahmen sind Schwarz und Weiss; die schwarzen Pigmente bestehen aus reinem Kohlenstoff, welcher unbedenklich ist, da Kohlenstoff auch im eigenen Körper vorkommt und der menschliche Körper auch aus Kohlenstoffverbindungen besteht. Weiss besteht aus Titandioxid, welches ebenfalls unbedenklich ist. Als Trägerstoffe der Pigmente kommt Alkohol und Glyzerin in Frage, jedoch haben sich bis heute Farben auf Wasserbasis mehr und mehr durchgesetzt.

Der menschliche Körper kann auf eine nahezu unbegrenzte Vielzahl von Materien wie Gräserpollen, Erdnüsse, Nickel, Latex und vieles mehr allergisch reagieren, infolgedessen sind auch allergische Reaktionen auf Tattoofarben nicht ausgeschlossen. In der Praxis sind solche Reaktionen aber extrem selten. Allergien wurden in Ausnahmefällen in Tattoo-Farbstoffen entdeckt, die Rot und Gelb beinhalten. Heutzutage werden hochwertige Tattoofarben jedoch auf mögliche Allergene-Stoffe getestet. Nichts desto trotz kann ein minimales Restrisiko einer unerwünschten Reaktion des Körpers nie völlig ausgeschlossen werden

Geschichte

Auch die Ägypter kannten das Tätowieren! Anscheinend waren die damaligen Motive den Nubiern entliehen. Sie setzten sich aus Punkten und Strichen in blauschwarzer Farbe zusammen. Die Tätowierungen sollten die Fortpflanzungsfähigkeit der Verstorbenen im Jenseits sichern. Im Januar 1923 wurde das Interesse am Grab von König Tutenchamuns durch die Entdeckung einer tätowierten Prinzessin in einer Gruft bei Luxor verdrängt. Die königliche Dame war anscheinend eine der Schönheiten der elften Dynastie Thebens. Also ungefähr aus der Zeit 2000 v. Chr.! Obwohl heute bei den Christen das Tätowieren diskriminiert wird, muss hier deutlich gesagt werden, dass auch schon die ersten Christen sich tätowierten. Es waren christliche Symbole und Zeichen, die die ersten Christen schmückten!

Im Jahre 1578 stieß der Arktisforscher Sir Martin Frobisher auf der Suche nach der Nordwestpassage auf eine Eskimofrau, die auf Wangen, Kinn und Stirn feine blaue Punktmuster trug. Es war James Cook, der die Tätowierung in Europa bekannt machte. Cook brachte im Jahre 1774 einen tätowierten Polynesier Namens Omai nach London. Er verbreitete auch den Gebrauch des Wortes Tattoo.

Bevor sich das Christentum ausbreitete, war das Tätowieren ein weitverbreiteter Stammesbrauch. Er wurde von den Pikten und Kelten der britischen Inseln praktiziert, von den Ainu Südostasiens und Japans, den Eingeborenen Amerikas und den Polynesiern des Südpazifiks. Die afrikanischen Stämme bevorzugten wegen ihrer dunklen Hautfarbe die Narbenzeichnung. In all diesen Kulturen gehörte die Tätowierung in einen symbolischen Zusammenhang mit Zeugung, Geburt und Tod und wurde von allen verstanden und zelebriert.

Die Christen konnten sich nicht mit dem Tätowieren anfreunden. Sie betrachteten es als Blasphemie und als heidnischen Brauch. Ein Beleg dafür ist das Konzil von Calcuth in Northtumberland von 787, auf dem ausdrücklich alle Formen des Tätowierens verboten wurden. Während der nächsten 1000 Jahre wurden immer wieder ähnliche Verfügungen erlassen.

Im Kanton Bern ( Schweiz ), war das Tätowieren bis Ende 1996 offiziell verboten! Ein Gesetz nannte diese sogar Körperverstümmelung. Da nun in unserer modernen Zeit solches endlich der Vergangenheit angehört, kann sich das Tätowieren auch hier wieder als Kult und Kunst etablieren.